Crowd-was? Im Rahmen des Massenbrainstorming-Experiments ‘Crowd-Thinking Migration’, welches foraus vor einigen Wochen lancierte, sind inzwischen über 70 Ideen rund um die Schweizer Migrationspolitik eingegangen. Es bleiben nur noch wenige Tage für Deine Vorschläge!
Jetzt ist die letzte Gelegenheit, auch Deine Ideen einzubringen: Bereits am 17. Juli beginnt das Voting, um die zahlreichen Ideen in den Bereichen Flucht, Arbeitsmobilität und gesellschaftliche Vielfalt zu bewerten und die kreativsten Vorschläge zu küren. Und dann sollen die Ideen eines tun: Bewegung in die Schweizer Migrationspolitik bringen!
Zum Thema Migration und Wohlstand sind bisher rund 20 vielfältige Ideen zusammen gekommen. Sie decken unterschiedliche Bereiche ab und reichen von der Forderung nach mehr Transparenz und tieferen Gebühren bei Rimessen (Geldüberweisungen) bis zur einfacheren Anerkennung von ausländischen Diplomen und Abschlüssen. Weiter wurde intensiv über die Möglichkeiten eines Matchmaking diskutiert. Zur Debatte steht etwa eine Onlineplattform, auf der Ausbildungen und Berufserfahrungen von Migrierenden sowie Stellenprofile von Arbeitgebern festgehalten und ausgetauscht werden. Eingebracht wurde auch die Idee einer Schweizerischen ‘Green Card’: eine ‘Red Card’, welche die Arbeitsmobilität flexibler machen soll. Mehr Flexibilität soll auch die Einwanderungssteuer bringen, welche eine Alternative zu starren Quoten und Kontingenten darstellt.
Besonders ideenreich und kreativ zeigt sich die Crowd, wenn es um die Zukunft der pluralistischen Gesellschaft geht. So wird zum Beispiel verlangt, die Sprachenvielfalt der Schweiz aktiv zu fördern – etwa durch einen inner-schweizerischen Schüleraustausch – und auch das Potential von ausländischen Sprachen auszuschöpfen. In eine andere Richtung geht die Forderung nach einem ‘Service civique’, bei dem Schweizerinnen und Schweizer eine Art Zivildienst im Asyl- und Integrationswesen absolvieren sollen. Dieser Einsatz soll den Austausch und das gegenseitige Verständnis fördern. Nebst diesen Vorschlägen für die Politik sollen auch die ausgezeichnet Projektideen an die Adresse von Städten, der SBB und der Zivilgesellschaft nicht unerwähnt bleiben: Wie wär’s mit einer Migrationspartei, einem gekennzeichneten Begegnungsabteil im Zug oder einem ‘Humans of New York’ nach Schweizer Art?
Das Engagement und die Ideenvielfalt der breiten Öffentlichkeit kamen auch beim Thema Asyl: Schutz und Perspektiven zum Ausdruck: Mit der Aufhebung einer EU-Richtlinie, welche eine Visumspflicht für Flugreisen nach Europa vorsieht, sollen gleichzeitig legale Fluchtwege ermöglicht, Schleppern das Handwerk gelegt und das Dublin-System entlastet werden. Um das Risiko und die Gefahren auf der langen Reise zum Asyl zu vermindern, soll eine ‘Fluchtberatung’ in Herkunfts- und Transitländern angeboten werden. Um Missverständnissen und Fehlentscheiden in Asylverfahren vorzubeugen, sollen Anhörungen aufgezeichnet und nach dem Grundsatz ‘in dubio pro migrans’stattfinden, wobei die Beweislast neu bei den Behörden liegen soll. Und schliesslich steht der klassischen Forderung nach der Abschaffung der Vorläufigen Aufnahme der exotische Vorschlag gegenüber, eine Asyluntergrenze einzuführen mit dem Ziel, starken Fluktuationen bei Fluchtbewegungen entgegen zu wirken.
Mitte April lancierte foraus das erste politische Crowdsourcing der Schweiz: “Crowd-Thinking Migration”. Auf der Onlineplattform http://foraus.crowdicity.com kann die breite Öffentlichkeit neue Ideen zu unterschiedlichen Bereichen rund um das Migrationsland Schweiz vorschlagen und diskutieren. So funktioniert’s: eine Gruppe oder Einzelperson postet ihre Idee zu einem der Migrationsthemen auf der Plattform. Anschliessend findet dank der Kommentarfunktion eine Diskussion rund um die Idee statt. Dabei können Nutzerinnen und Nutzer mit einem ‘Daumen hoch’ ihre Zustimmung für eine Idee oder für einen Kommentar zum Ausdruck bringen. Die am höchsten bewerteten Ideen kommen in die nächste Phase.
Das online-Crowdsourcing wurde mit einer Vielzahl von Live-Events begleitet: Nebst einem Kick-off Event mit Parlamentsmitgliedern auf dem Bahnhofsplatz in Bern fanden in allen grösseren Schweizer Städten sogenannte ‘Migration Policy Hacks’ statt: Ein intensives Workshop-Format, um mit gemischten Teilnehmern neue Ansätze für die Schweizer Migrationspolitik zu entwickeln und direkt auf die Crowdsourcing-Plattform hochzuladen. Follow-ups zu diesen Events gibt es auf dem Crowdicity-Blog.
Hast Du auch Ideen für das Migrationsland Schweiz, die Du in die Politik einbringen möchtest? Es bleiben nur noch wenige Tage bis zum 16. Juli, um Deine Ideen auf der Plattform zu posten! Dann beginnt die Voting-Phase, um aus den vielen guten Ideen die wahren Perlen herauszufiltern: Die Crowd wählt die 10 besten Vorschläge zu jedem Challenge. Diese werden von foraus in einem Buch zur Schweizer Migrationspolitik veröffentlicht und über unsere Kanäle gestreut. Eine Jury wählt zudem die insgesamt 15 allerbesten Ideen und bietet deren Autoren und Autorinnen am 7. September 2016 die Möglichkeit, ihren Vorschlag mit bis zu 200 Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu debattieren! Dieser einzigartige Ideenmarkt findet in Zusammenarbeit mit der Müller-Möhl-Stiftung und dem Stapferhaus Lenzburgin Zürich statt und gibt Deiner Idee einen Jumpstart im politischen Prozess!