Nora Naji ist Doktorandin in Politikwissenschaft an der Universität Basel. Sie hat einen BA in Internationalen Beziehungen von der Universität Genf und einen MA in Kultur und Politik von der Universität Leiden in den Niederlanden. Ihr Forschungsprojekt setzt sich kritisch mit den Verflechtungen von Peacebuilding mit der Agenda ‘Preventing and Countering Violent Extremism’ (P/CVE) auseinander, wobei sie die Rolle von Gender in der Umsetzung von P/CVE in Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen analysiert. Bevor sie zur Forschungsgruppe Gender, War and Security stiess, war sie Junior Project Managerin bei swissnex San Francisco. Zudem sammelte sie Berufserfahrung bei UNESCO in Paris und einer Menschenrechtsorganisation in Amman, Jordanien.
Publications by Nora Naji
Dieses Diskussionspapier analysiert die Auswirkungen des «Bundesgesetz über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus (PMT)», welches am 13. Juni 2021 dem Volk zur Abstimmung vorliegt. Ziel der Publikation ist es, das PMT innerhalb der Schweizer Antiterror-Strategie einzuordnen und aufzuzeigen, wie diese Strategie vom globalen «Kampf gegen den Terror» geprägt ist. Das PMT steht hierbei für eine Ausweitung des Präventionpfeilers der Terrorismusbekämpfung: Der Sicherheitsapparat wird durch die Inklusion von präventiven Massnahmen und neuen AkteurInnen immer mehr ausgebaut und erhält erweiterte Kompetenzen im Umgang mit möglichen Terrorbedrohungen. Oft stehen diese Massnahmen im Konflikt mit Grund- und Menschenrechten und stellen dadurch die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit fundamental in Frage. Die Abstimmung dreht sich deshalb vor allem um die Frage der Verhältnismässigkeit, welche aussenpolitische Kollateralschäden für die Schweiz mit sich bringen kann: Das PMT-Gesetz und die bei einer Umsetzung einhergehenden Verstösse gegen mehrere Menschenrechtskonventionen bedrohen nicht nur die Glaubwürdigkeit der Schweiz als humanitäre Instanz, sondern auch ihre Position als Verfechterin der Menschenrechte. Die Autorinnen schlagen deshalb drei Handlungsempfehlungen vor, welche Massnahmen im Rahmen bestehender Institutionen beinhalten. Diese Handlungsempfehlungen widmen sich der Stärkung der internationalen Polizeikooperation, der Ummünzung internationaler Standards von nationalen und kantonalen Polizeiorganen sowie der Verstärkung der internationalen diplomatischen Kooperation.