100 Tage Trump – na und ? – Teil 1

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100 Tage Trump aus der Sicht von Stephan Klee, und über ein Stück Schokoladekuchen in der amerikanischen Aussenpolitik.

Ja, ich hätte zähneknirschend und mit einem flauen Gefühl im Magen Hillary Clinton gewählt, dieses Flintenweib mit Haaren auf den Zähnen und ihrem dunklen Fleck als Aussenministerin (NZZ vom 16.07.2016).

Aber meine Stimme zählte natürlich nicht, und es kam bekanntermassen zur Wahl von Trump. Wie viele, überlegte ich mir: Was nun? Ist es immerhin ein Pluspunkt, dass Trump die Nato als obsolet bezeichnete, sich eine Annäherung an Russland wünschte und für eine Zwei-Staaten-Lösung im Israel-Palästina-Konflikt aussprach?

Die Zeit fasste die Ziele von Trump als «weder widersprüchlich noch wirr» zusammen:

«Seine Forderungen lassen sich problemlos auf einem Bierdeckel zusammenfassen: Putin integrieren, Mexikaner draußen halten und die amerikanischen Alliierten künftig wie die Kunden eines Wachdienstes behandeln. Schutz gibt es nur noch gegen Cash, auch in der Nato».

Das klingt doch vielversprechender, als die unterstützende Haltung von Clinton zum Strategiepapier «Stärkung der amerikanischen Macht. Strategien zur Ausweitung des US-Engagements in einer hart umkämpften Weltordnung» des Think Tanks Center for a New American Security (CNAS).

Denn der Inhalt dieses Papiers liess mir die Haare zu Berge stehen. Auf was die USA hinsteuern, wenn Hillary gewählt würde, erklärte Günter Meyer, Experte für internationale Politik und Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt (ZEFAW) an der Universität Mainz, in einem Interview des Tagesanzeigers am 21. Oktober 2016 sehr eindrücklich.

Habe ich tatsächlich «hinsteuern […] würde» getippt?

Und so kommen wir zum Fazit 100 Tage Trump: Na und?

Hillary Clinton oder Donald Trump, spielt doch keine Rolle. Es wird genau nach dem Drehbuch von CNAS vorgegangen.

Und die entwaffnende [sic(k)] Offenheit von Trump macht dies offensichtlich. Im Fernsehinterview, den besten Schokoladenkuchen lobend, den er mit Chinas Staatspräsident genoss, und beiläufig bemerkend, man habe soeben 59 Raketen auf den Irak abgefeuert spricht Bände.

Genauso die (Nicht-)Aussage, ob er den Abwurf der «Mutter aller Bomben» abgesegnet hat oder nicht. «Wir haben die beste Armee der Welt, die wissen schon, was zu tun ist».

Alles halb so schlimm? «Es gab tausende Luftangriffe in der Vergangenheit. Das Weiße Haus unter Obama hat auch nicht jeden einzelnen genehmigt». So Mark Cancian, Verteidigungs-Experte beim Center for Strategic and International Studies, in einem Interview mit der Bild.

Also bloss Business as usual im Weissen Haus, egal wer an der Macht steht. Wobei, wer steht denn nun tatsächlich an der Macht, und was für Konsequenzen könnte oder müsste foraus daraus ziehen?

Mehr dazu in Teil 2 und 3 demnächst…

 

In den nächsten zwei Wochen werden wir mit der Reihe «100 Tage Trump» in unterschiedlichen Beiträgen die neue amerikanische Exekutive und deren Präsident, Donald Trump, ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Aus vielerlei Blickwinkeln analysieren unsere Blogger, wie Amerika dabei vorgeht «to be great again».