Das gegenwärtige Innovations-Zauberwort heisst «Artificial Intelligence». Tatsächlich? Bei foraus setzen wir voll auf die Karte «Collective Intelligence», die Kraft der Zusammenarbeit von klugen Köpfen. Künftig auch mit digitaler Unterstützung.
Entstanden ist foraus im Jahr 2009 aus der Motivation einer jungen Generation, die sich für eine weltoffene Schweiz einsetzte. Die binäre Abstimmungsdemokratie – mit Ja oder Nein als einzige mögliche Antworten auf komplexe Fragestellungen – genügte uns nicht. Wir wollten unsere altmodische direkte Demokratie zu einer tatsächlichen Mitwirkungsdemokratie weiterentwickeln, in der sich engagierte BürgerInnen einbringen und die Politik mit ihren guten Ideen konstruktiv prägen können. Dafür gründeten wir foraus – den ersten Mitmach-Think Tank der Schweiz.
Eine partizipative Ideenschmiede für die Aussenpolitik
Neun Jahre später könnte unsere Mission kaum aktueller sein: Wir bieten unterdessen mehr als tausend klugen Köpfen aus allen Bereichen der Gesellschaft die Möglichkeit, ihre Vorschläge in den politischen Prozess und die öffentliche Debatte zu bringen. Unter unseren MitdenkerInnen streben wir nach einer grösstmöglichen Diversität, damit auch tatsächlich die besten Ideen den Weg in die Politik finden – unabhängig von Hintergrund und Bildungsstätte der AutorInnen. Denn wir glauben fest an die «Weisheit der Vielen», die unserer Crowdsourcing-Methode zugrunde liegt. Mit dieser Arbeitsweise stellen wir das traditionelle Think Tank-Modell auf den Kopf: Wir können aufgrund unserer beschränkten Mittel zwar nicht die berühmtesten wissenschaftlichen Koryphäen anstellen. Dafür können wir motivierten Talenten eine attraktive Plattform anbieten, um in ehrenamtlicher Arbeit zusammen mit Gleichgesinnten zu publizieren, sich einen Namen zu machen und mit ihren Studien die aussenpolitische Debatte konstruktiv mitzuprägen. Die reine akademische Analyse überlassen wir dabei den Universitäten. Vorschläge unseres Think Tanks sollen zwar wissenschaftlich fundiert sein, aber auch konkrete Anregungen zur Veränderung der Politik enthalten. Damit dies gelingt, unterstützen wir unsere AutorInnen mit Coaching, Review und Qualitätskontrolle, Vernetzung mit potentiellen MitautorInnen sowie mit einer starken Kommunikation der erarbeiteten Ideen in Öffentlichkeit und Politik. Die Zusammenarbeit zwischen forauslerInnen ist stets interdisziplinär, häufig sprachgrenzen- und seit kurzem auch länderübergreifend.
Ein globales, digitales Think Tank-Netzwerk
Wie entwickelt sich foraus 2018 und in Zukunft? Wir werden immer mehr zu einem Civic Tech-Startup. Denn die digitale Technologie gibt uns heute die einmalige Chance, das foraus-Modell international zu skalieren. Als kleine Organisation wäre es für uns eigentlich völlig illusorisch, einen global tätigen Think Tank gründen zu wollen. Da wir aber glauben, dass die grossen Herausforderungen der Welt – wie beispielsweise Klimawandel, Migration oder Digitalisierung – nur grenzüberschreitend angegangen werden können, haben wir einen anderen Weg gefunden. Wir inspirieren die Gründung von unabhängigen Schwester-Think Tanks in diversen Ländern, die ebenfalls auf das foraus-Modell und Crowdsourcing setzen, um mit frischen Ideen die jeweilige nationale Aussenpolitik zu prägen. Die GründerInnen finden wir vor Ort, und sie bauen mit eigener Motivation einen Startup-Think Tank für ihr Land auf, der dann zu einem föderalistischen Teil des foraus global-Netzwerks wird. Wir können den GründerInnen die dafür notwendige Think Tank-Infrastruktur zur Verfügung stellen: Einerseits Tools und Best Practices zum organisatorischen Aufbau eines funktionierenden Think Tanks. Andererseits eine digitale Plattform zur Zusammenarbeit – auf nationaler Ebene, aber auch international. Diese innovativen digitalen Werkzeuge entwickeln wir aktuell, und zwar mit der wunderbaren Unterstützung von verschiedenen Stiftungen, Philanthropen und Förderfonds. Die künftige Plattform wird einerseits aus starken Communityfunktionen bestehen, andererseits aus einem Crowdsourcingtool, um neue Ideen online gemeinschaftlich zu erarbeiten. So können wir künftig die Vorteile der foraus-typischen «analogen» Diskussion in einer gemütlichen Bar mit der nicht an geographische Grenzen gebundenen digitalen Zusammenarbeit verbinden. Mitglieder der verschiedenen internationalen Think Tanks– und natürlich auch von foraus! – werden die Möglichkeit haben, über die Plattform bei internationalen Projekten mitzuwirken und sich mit inspirierenden Köpfen vom anderen Ende der Welt zu vernetzen. Nach einer Pilotphase können wir die Open Source-Plattform dann hoffentlich auch für weitere Interessierten, Organisationen und deren Mitglieder öffnen – in der Schweiz und international. Der globale Think Tank wird somit zur Realität.
Eine Zeitung hat uns kürzlich das «Tinder der Aussenpolitik» genannt, und lag nicht so falsch damit: Wir wollen die nächste Generation der aussenpolitischen Talente zusammenbringen, damit sie die grossen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam anpacken können. So bauen wir den Think Tank der Zukunft: Als agile bottom-up Organisation, die offen ist für alle – und auch auf Dein Engagement setzt!